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Ich kenne niemanden, der kein Popcorn mag – denn ob süß oder herzhaft, es ist Etwas für jeden dabei. Daher ist der Name für das neue Content Museum in Hamburg mitten im Herzen der HafenCity gut gewählt. Getreu dem Motto: Hier findet sich etwas für jeden Geschmack, egal, ob du Cotton Candy Farbtöne, lustige Motive oder Bällebäder magst. Das letzte ist übrigens ein Grund, warum mein Mann und ich seit Jahren gerne Museen dieser Art in Europa bereisen. Er mag sehr gerne in Bällebädern spielen. Einfach mal wieder das innere Kind herauslassen oder tolle Fotos erstellen – alles ist hier möglich.
Alle Bilder bei diesem Blogpost sind übrigens umretuschiert. Nicht, weil ich zu faul bin, sondern, damit ich euch realistisch zeigen kann, wie die Bilder aussehen können. Das Lichtkonzept sorgt nämlich dafür, dass die Bilder auch schon ohne jeglichen Bearbeitungen schon sehr gut aussehen. Zum Bearbeiten nutze ich die App Snapseed auf meinem Smartphone. Wie ich die Bilder bearbeite, zeige ich dir gerne auf Instagram @bettinaviolabarth unter dem Story Highlight “MoP HH”.
Vorher haben wir ja schon einige andere Museen dieser Art besucht. Manch eines war ein Reinfall wie hier in Wolfsburg, wo Bekannte von mir gar nicht in das Museum kamen. Aber wir haben auch über die WONDR Experience in Amsterdam berichtet über instagramable Content Museen in Europa.
Die Anreise
Anders als bei den meisten anderen Museen dieser Art konnten wir zum Soft Opening am Freitag vom Bahnhof aus in 20 Minuten dorthin laufen. Bei strahlendem Sonnenschein war das ein entspannter Weg mit unserem lila Rollkoffer. Wir konnten sogar eine Pause in einer stillen Ecke der HafenCity machen. Man findet da wirklich tolle Plätze zum Sitzen und entspannen. Wer es dann doch eiliger hat, hat in Hamburg die volle Power an E Scootern, Stadtfahrrädern, Moin oder auch einfach die Öffis. Nur das Parken mit dem Auto in Hamburg … Nee, wer Autofahren in Hamburg kennt und auch Alternativen zum eigenen Auto wie WeShare oder Moin, der weiß: Das muss nicht sein.
Diese Lage ist auf jeden Fall eine besondere und kam auch dank Corona zustande. Zunächst war eine Location weiter außerhalb geplant, aber dann kam die Pandemie und die heutige und letztendliche Location auf dem Überseeboulevard bot sich an. So hat man die Möglichkeit, den Besuch auch mit anderen schönen Hamburger Aktivitäten zu verbinden. Denn Elbphilharmonie, Speicherstadt und Landungsbrücken sind gleich um die Ecke und auch die Innenstadt zum Shoppen schnell und einfach erreichbar.
Das Ticket
Eine weitere Besonderheit dieses Museums ist nicht nur die zentrale Lage, sondern auch, dass die Tickets nicht nur online gebucht werden können. Solltest du vor Ort sein, kannst du einfach fragen, ob du dort Tickets für den nächsten Slot kaufen kannst oder in 2 Stunden was frei ist. Preislich war ich sehr überrascht, dass das Museum aufgrund seiner zentralen Lage nicht 40 Euro oder mehr kostet. Aber nein, es kostet einen durchschnittlichen Preis für Museen dieser Art.
Wenn du planst, für ein Shooting oder einen Videodreh das Museum mal für ein oder zwei Stunden für dich allein haben zu wollen, dann kannst du gerne einfach eine Mail schreiben und individuell deine Wünsche mitteilen. Das Museum kann dann für dich ein individuelles Angebot erstellen.
Umkleidebereich
Natürlich möchte man sich für Fotos auch hübsch machen. Dafür ist natürlich auch gesorgt. Direkt hinter dem Empfangstresen geht es in eine kleine Garderobe samt 4 Schminktischen und einer Ecke mit Ganzkörperspiegel und Platz zum Outfits aufhängen und Koffer abstellen. Noch gibt es keine Schließfächer. Daher Wertgegenstände mitnehmen oder zuhause lassen. Demnächst wird es allerdings Schließfächer geben, im Zweifelsfall fragt ihr per Mail oder Instagram oder telefonisch nach, ob es schon welche gibt. Sobald ich etwas mitbekomme, werde ich natürlich auch diesen Blogpost updaten. Bis dahin empfehle als Ökokind der 90er: Immer einen Jutebeutel dabei haben. Der hat auch hier eine tolle Anwendungsmöglichkeit und kann bei der Person liegen bleiben, die gerade fotografiert.
Wie gehe ich durch dieses Museum?
Natürlich bin ich ein alter Hase, was Museen dieser Art angeht, aber nicht jeder kennt sie. Deswegen erkläre ich es noch mal: Du buchst online oder offline vor Ort einen Timeslot und zahlst deine Karten. Anfangs bekommst du eine Einweisung und hast dann innerhalb deines Zeitrahmens Zeit Fotos und Videos zu machen und evtl. zum umziehen. In dieser Zeit werden andere Menschen mit dir im Museum sein. Du kannst dich frei bewegen, musst aber natürlich je nach Andrang vielleicht warten, um ein beliebtes Motiv zu fotografieren. In der Zwischenzeit kannst du aber auch eine andere Ecke suchen, wo weniger los ist.
Für alle Planungswütigen unter euch findest du bei Instagram auf IGTV ein fünfminütiges Video zu dem Museum, wo Jona und ich dir fast alle Kulissen zeigen. Also großer, großer Spoileralarm, aber eben auch praktisch für alle von euch, die gerne sein Outfit oder seine Outfits planen möchten oder wissen möchten, welche Fotohintergründe sie überspringen können. Denn ja, alle Fotostationen sind in diesem Video in chronologischer Reihenfolge. Das hat mich auch bei 90 Minuten Videomaterial ein paar Stunden Arbeit mit Katze auf dem Schoß gekostet. Es gibt jeweils zwei Toiletten für Männer und Frauen und drei Umkleidekabinen. Lange Wartezeiten entstehen also nicht.
Hygienemaßnahmen und Hygienestationen
Natürlich gibt es auch in diesem Museum ein Hygienekonzept, welches du auch im Detail im FAQ auf der Website des Museums nachlesen kannst. Dazu gehören Handdesinfektion am Eingang, 1,5 m Mindestabstand und eine medizinische Maskenpflicht, die für Fotos abgenommen werden – wer also Tipps für Maskenfeste Makeuptricks braucht, dazu kann ich gerne demnächst einen ausführlichen Blogpost schreiben. Denn das war ein Thema, in dem ich die letzten Monate sehr experimentiert habe. Über die Luca App kann man dort Ein- und Auschecken. Diejenigen mit aufgebrauchten Datenvolumen können aufatmen – das WLAN dort haben wir natürlich auch getestet und es lief schnell und einwandfrei.
Aktuell sind Gruppen von maximal 5 Personen aus 2 Haushalten möglich, mal sehen, ob sich das bis zu meinem Geburtstag noch ändert. Denn den würde ich gerne dort mit 3 Haushalten feiern. Und aktuell gehört es zu dem Hygienekonzept, dass du gerne deine Outfits wechseln oder auf Toilette kannst, dabei aber im Rundgang bleibst und nicht zurück oder querfeldein läufst.
In den einzelnen Räumen gibt es immer wieder Hygienestationen, wo du selbst – manche kennen es vielleicht von den Geräten im Fitnesscenter – Oberflächen reinigen oder das Personal bitten kannst, dies zu tun. Das Personal ist immer vor Ort und hat darauf ein Auge, dass alles sauber bleibt.
Das beste Licht
Wenn ich eins über dieses Museum sagen kann, ist, dass es nicht nur traumhafte Kulissen von einer zuckersüßen rosa Hamburgskyline bishin zur Kiezkneipe mit Poledancestange und Graffitiwand hat, sondern auch, dass viel Wert auf Licht gelegt wurde. Nicht irgendwelche LEDs wurden dahingegangen, sondern gute Spots gesetzt, damit du gut in Szene gesetzt wirst. Bis auf wenige Ausnahmen sind all diese Bilder nicht retuschiert. Zum Teil habe ich sie mit meinem Handy gemacht, zum Teil mit meiner Sony alpha 6400.
Ein gutes Lichtkonzept kann also wirklich Wunder bewirken und bei diesem Museum merkt man die Liebe zum Detail. Zum Teil gibt es bei den Kulissen leicht getönte Spots, die einen farblichen Akzent setzen. Und auch die Farben sind so gewählt, dass die Haut nicht kränklich oder gar grün oder blau wirkt. Das habe ich bei anderen Museen dieser Art auch schon ganz anders erlebt, da half auch eine halbe Stunde Nachbearbeitung nichts und bei flackernden Licht war nicht an Videos machen zu denken.
Hier kannst du beruhigt sein: Jedes Foto ist gut beleuchtet und falls mal doch das rechte Licht fehlt, gibt es vielerorts Ringlichter, Sofaboxen und Astra Titan Tube. Diese wunderbaren Lichtstäbe, die man auch herrlich als Laserschwert vor der Vollmondkulisse nutzen kann. Wer also Hilfe beim Licht braucht, kann auch gerne vor Ort das Personal fragen, sie können da fachkundig weiterhelfen. Sie hatten eine interne Schulung mit dem Fotografen des Museums.
Für wen ist dieses Museum?
Vielleicht denkst du bei Content Museen sofort an schicke Selfies und professionelle Fotos, aber so ist das nicht. 2018 war ich im Superdandy Museum Vol. 1 und da war jemand allein. Mein Mann und ich waren irritiert und haben sie gefragt, ob wir ein paar Fotos der jungen Frau machen sollen. Sie lächelte und sagte: “Nein, ich bin hier schon zum dritten Mal, ich genieße die fröhlichen Farben so gerne. Das ist besser als jede Kunstgalerie.”
In einem solchen Museum findest du Touristen, Startups, die Produktfotos machen wollen, Studenten, die Kunstprojekte machen möchten und Leute wie meinen Mann, der wahrscheinlich ein Bällebad in einer unserer nächsten Wohnungen haben möchte. Wer Spaß hat an lustigen Fotos, wer süße Fotos der Familie oder der Kinder für den nächsten Besuch bei Oma möchte, wer ein übergroßes Schaukelpferd reiten möchte, jeder ist hier richtig und willkommen und kann hier an einem verregneten Tag, zu seinem Geburtstag oder bei seinem Hamburg-Wochenendtrip eine schöne Zeit haben.
Aber ich kann nicht gut fotografieren ….
Ja, I feel you. Nichts gegen meine Mutter. Sie ist ein toller Mensch, aber sie kann keine Menschen fotografieren. Auch meinem Ehemann, der all diese Fotos von mir in diesem Beitrag gemacht hat, musste ich Fotografieren beibringen. Die ersten 3 Jahre waren hart. Seit 2 bis 3 Jahren hat er den Dreh einigermaßen raus, was Perspektiven und das richtige Auge für Licht und Locations angeht. Aber das war auch harte und intensive Arbeit.
Was also tun? Wie die Youtuberin Sorelle Amore das Stativ auspacken und zeitraubend mit Timer oder Selbstauslöser Fotos machen? Keine Sorge, es gibt auch hier Möglichkeiten. Du kannst einerseits natürlich immer das Personal um Hilfe bitten. Sie sind geschult, daher können sie auch das ein oder andere gute Foto von dir machen.
Wer gerne einen Fotografen vor Ort buchen möchte: Das Team vom Museum of Popcorn arbeitet gerade daran, Angebotspakete für individuelle Fotoshootings vor Ort mit internen Fotografen zu schaffen.
Anfassen erlaubt?
Vielleicht ist manch einer von euch irritiert beim ersten Besuch:
Darf ich dieses Schaukelpferd anfassen?
Kann ich mich in das von einem Bildhauer gefertigte Riesenpopcorn wirklich reinsetzen?
Und ich kann dich beruhigen: Von den Gymnastikbällen über die genannten Beispiele bishin zum Barren im pinkfarbenen Gym ist alles funktionsfähig und darf genutzt werden.
Und wenn du dir unsicher bist, frag einfach nach.
Noch Fragen?
Wenn du noch Fragen zu dem Museum hast, kannst du dich natürlich jederzeit an das Team vom Museum of Popcorn wenden. Wenn es um praktische Fragen zu deinem Besuch geht, kannst du natürlich auch mich fragen. Ich habe bei curvolution.com einen Beitrag dazu geschrieben, wie ich mich auf einen Besuch bei Content Museen wie diesem vorbereite. Ansonsten schreibe mir einfach bei Instagram, dort heiße ich @bettinaviolabarth. Zumindest 1x täglich schaue ich in mein Postfach und kann sicherlich deine Frage beantworten.