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Hamburg ist immer eine Reise wert, oder? Aber wo übernachten, ist die große Frage. Was meinen Mann und mich angeht, haben wir viele Freunde in Hamburg, bei denen wir unterkommen können, aber zum Teil ist das doch problematisch, in der kleinen 1 ½ Zimmer Wohnung zusammen zu schlafen oder irgendwo draußen in Volksdorf oder kurz vor Pinneberg zu übernachten. Deswegen freue ich mich persönlich sehr auf die Eröffnung des CAB 20 Hotels am ersten Juli, das ganz zentral und in der Nähe vom Hauptbahnhof ist. Somit ist es nicht nur perfekt für Übernachtungen vor wichtigen Events wie den Diversity Fashion Days, die hoffentlich spätestens wieder 2022 stattfinden, sondern eben auch perfekt, wenn man wie mein Mann Jona und ich gerne Hamburg für Zwischenübernachtungen nutzt, bevor es mit dem Zug weiter nach Breslau, Kopenhagen oder Schweden geht.
Die Lage
Ich komme nicht aus Hamburg und selbst ich muss sagen, dass ich mindestens 5 gute Restaurants direkt um die Ecke von CAB20 Cabin Hotel kenne. Und natürlich kommst du mit allen möglichen Optionen wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Moia, Weshare, Stadträdern oder auch zu Fuß überall hin, wo du möchtest. Ich persönlich bin immer wieder überrascht, wie viele Menschen auf dem E-Scooter ich in Hamburg sehe. Wir sind entspannt zu Fuß aus der HafenCity gelaufen. Erschreckt euch nicht, wenn gerade abends in der Region um den Hauptbahnhof ein bisschen lebhafter ist.
Das Hotel war mal ein zweistöckiges Autohaus, das anschließend als Künstlerhaus für symbolische 1 Euro vermietet wurde. Einige Künstler dieses Projekts haben Graffitis zur Gestaltung beigetragen. Wie wahrscheinlich schon einige von euch sich gedacht haben, kommt die Inspiration für ein Cabin Hotel aus Japan – hierbei wurde das Konzept allerdings an den deutschen Markt angepasst, also Queensize Bett statt Capsule zum Reinsteigen.
Die Zielgruppe ist hierbei natürlich eher junge Menschen, die Lust hat, für Events, zum Feiern oder zum Stadt erkunden für ein Wochenende oder ein paar Tage nach Hamburg zu kommen und dabei nicht auf Comfort zu verzichten. Denn wer Hamburg kennt, weiß: Bis auf einige günstige Hostels ist in Hamburg wenig für diese Zielgruppe bislang zu finden, selbst Airbnbs sind rar und viele Hotels, die zentral sind, sind dann doch eher in der gehobenen Preisklasse.
Im ganzen Gebäude nutzt ihr euer Armband, um die verschiedenen Türen zu öffnen, den Aufzug zu starten oder auch Getränke und Essen zu bezahlen. Das wird dann automatisch von eurer Kreditkarte abgebucht. Eure Cabin öffnet ihr übrigens auch mit diesem Armband. Das ist echt einfach und hat bei uns super funktioniert. Ihr könnt an der Bar natürlich auch in bar zahlen.
Nachhaltigkeit
Für mich ist das ein wichtiger Punkt, nach denen ich meine Hotels auswähle, denn Hotels ohne Nachhaltigkeitskonzept in der heutigen Zeit sind für mich schlichtweg anachronistisch. Beim CAB20 beginnt die Nachhaltigkeit schon damit, dass man hier natürlich im Vergleich zu anderen Hotels platzsparende Zimmer auf engen Raum hat und dadurch gibt es auch weniger an Stromverbrauch und Heizungskosten.
Zudem ist eine Ausgleichsoption im Sinne einer Kompensation geplant. Dies wird in ca. 1 halben Jahr möglich sein, da bis dahin der Stromverbrauch und die Heizkosten im Regelbetrieb gut erfasst werden können.
Für Veganer geeignet?
Ein Grund, warum ich eher selten in Hotels bin und oft andere Optionen wie Ferienhäuser bevorzuge, natürlich inklusive Selbstversorger sein, sind die fehlenden vegane Optionen beim Frühstück. Das letzte Mal, dass ich ein Hotel mit Frühstück privat gebucht habe … muss vor 2009 gewesen sein, als ich noch nicht vegan gelebt habe. Das Frühstück ist nicht im Zimmerpreis inbegriffen. Es ist optional buchbar – auch in einer veganen Variante. Das CAB20 Hotel selbst hat nur eine kleine Küche, deshalb sind bislang nur kleinere Snacks und Burger (mit Fleisch und vegetarisch) und später ggf. noch Chilli con Carne geplant. Liebe Veganer, ihr müsst stark sein: Nur der Salat ist bei den internen Snacks vegan.
Aber zur Erinnerung: Ihr seid mitten im Hamburg, in 5 Minuten seid ihr am Bahnhof und ihr findet in der Umgebung richtig leckere vegane Optionen zu jeder Tageszeit. Also keine Angst, ihr müsst euch nicht von Studentenfutter und Salat alleine ernähren (Nein, bitte fragt nicht, dass ist mir tatsächlich auf einer Pressereise passiert … denn es gibt selbst in Europa noch immer Länder, die mit vegan nichts anfangen können und wo ich dann wirklich von Bananen, Nüssen und Salat eine Woche gelebt habe).
Die Cabins
Hast du schon mal von Capsule Hotels gehört? In Japan gibt es eine Vielzahl an Hotels dieser Art. Dort kann man platzsparend in Capsules oder kleinsten Kabinen schlafen kann, manchmal sogar mit extra Mini Wohnzimmer Kabine inklusive Tatamimatten.
Hier im CAB20 Hotel kommen nicht klaustrophobische Gedanken oder Jugendherbergsgefühle mit Geschlechtertrennung auf, denn es gibt Kabinen für 2 Personen mit Queensizebetten ab 40 Euro und Einzelkabinen mit 1m Bett für 35 Euro. Die Kabinen sind schalldicht, was mein Mann auch schon bei seinem Interviewbesuch ausgetestet hat. Wir konnten auch ungestört schlafen und haben nix von draußen mitbekommen.
Innerhalb jeder Cabin gibt es ein Wireless Charger und Bluetooth Lautsprecher. In unserer Kabine hatten wir eine gepolsterte Wand, ideal zum Anlehnen, und auf der anderen Seite ein Brett, auf das man einerseits sein Tablet zum abendlichen Netflix und Chill nutzen kann oder eben auch zum Smartphones laden und ablegen. Es sind genug Steckdosen und USB Steckdosen da, um eurer On The Road Gerätearsenal aufzuladen.
Fenster gibt es nicht im klassischen Sinne in den Cabin, nur eines zum Flur hin. Dafür gibt es ein Lüftungssystem, dass leise vor sich hinfuhrt, wenn das Licht an ist. An alle Instagramfriends – beim Filmen flackert das Licht leider. Große Fasadenfenster mit Ausblick hat man dafür in der Lounge oder man entspannt auf dem Rooftop drinnen oder draußen. Wer einen Fernseher braucht: Oben im dritten Stock gibt es einen gemeinschaftlichen Flatscreen Fenster. Die Cabin ist nicht gr0ß und idealerweise reist ihr nicht mit einem größeren Koffer, denn der Platz auf dem Boden ist doch relativ begrenzt. Ihr könnt aber das meiste gut an den Haken und der Leiter aufhängen. Das Bett fanden wir sehr bequem.
Und was ist mit dem Badezimmer?
Anders als klassische Hotelzimmer ist hier im Cab20 das Bad nicht innerhalb des eigenen Zimmers, aber keine Sorge. Wie ich schon sagte – es kommt nicht zum Jugendherbergsfeeling in einer Gemeinschaftsdusche. Duschen kannst du in Showre Rabins im Untergeschoss. Der Wartebereich der Badezimmer mit Vintageboxsäcken ist so stylisch, dass er seinesgleichen in der deutschen Hotellandschaft suchen muss.
Mein Mann hat die Duschen getestet und war begeistert wie angenehm die Brause war. Durch die kleine Ablage und die Trennscheibe werden die eigenen Sachen nicht nass. Ihr könnt euch in der Kabine gut umziehen. Wer dann doch lieber Badelatschen in Gemeinschaftsduschen benutzt, der kann sich die an der Rezeption kaufen, falls die zuhause geblieben sind. Wer nicht duschen möchte kann eines der Waschbecken nutzen. Auf jeder Etage gibt es ausreichend Toiletten und zusätzlich auch Platz zum Schminken und Fertigmachen.
Plätze zum Chillen
Neben der Bar und Lobby gibt es auch eine Rooftop Lounge im CAB20. Alles sieht sehr schick und nach Boutique Hotel aus. Der Stil wird auf der Website als “Style eines Urban Art Stores” beschrieben. Für den Preis ist das sehr erstaunlich. Ihr könnt also eure Smartphones rausholen und ein paar Fotos machen oder euch über den Dächern von St. Georg auf der Terasse filmen.