Bald ist es wieder soweit – der Windsurfworldcup auf Sylt
Na ja bald, im September. Die weltbesten Windsurfer aus aller Welt präsentieren sich zum Windsurfworldcup auf Sylt. Legenden wie Robby Naish oder Björn Dunkerbeck sind hier schon gesurft. Philipp Köster unser Wunderkind (wie er genannt wird) selbstverständlich auch.
Dieses Highlight, der Windsurfworldcup auf Sylt ist etwas ganz besonderes. Zum einen, weil es bei keinem anderen PWA Event so viel zu gewinnen gibt wie hier. 120.000 Euro gehen an den Gewinner. Zudem wird nur hier der Grand Slam ausgetragen. Das bedeutet, dass die Teilnehmer in drei Disziplinen gegeneinander antreten. Und der letzte Punkt auf dieser Liste – Sylt. NATÜRLICH, Sylt ist einfach Sylt. Wir Deutschen lieben Sylt und nicht nur wir.
Letztes Jahr hatte ich die Möglichkeit mit einigen wirklich tollen Windsurfern zu sprechen.
Ein paar von den ausländischen Surfern habe ich gefragt, was sie denn besonders an den Deutschen oder aber an Sylt schätzen. Da kamen schon lustige Dinge bei heraus…
Serena Zoia aus Italien und lebt in Spanien:
„Die Deutschen Surfer sind immer so pünktlich und so präzise. Alles ist so gewissenhaft.“
Andrea Rosati (Italien) lebt vorwiegend in Südafrika:
„Es macht Spaß mit den Deutschen zu arbeiten. Was sie versprechen, halten sie auch.“
Matteo Iacchino aus Italien:
„Die Deutschen hier auf Sylt sind hier immer so lustig und feiern so gerne“
Also bei der letzten Aussage bin ich fast vom Stuhl gefallen, aber klar. Matteo kennt nur Sylt und die Leute hier verfolgen zwar auch den Worldcup, aber eigentlich sind viele nur hier um zu feiern.
Wie sieht denn eine Deutsche so die Deutschen oder speziell Sylt? Ich fragte Caro Weber aus Hamburg.
„Die Deutschen sind wesentlich fokussierter. Im Ausland bereiten sich die Surfer zwar auch vor, aber erstmal freuen sie sich total dich zu sehen. Dann kommt der Rest.
Hier auf Sylt ist eh alles etwas anders. Die Menschen hier kommen um uns zu sehen, aber auch einfach nur um in den Zelten oder Bars zu feiern.“
Ok, wir haben also eins gelernt, sogar bei einem so coolen Sport wie Windsurfen sind wir Deutschen immer darauf bedacht, alles genauso auszuüben wie es eben geht. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. 😉
Ok, Ok. Wie ist das so als Windsurfer?
Wahrscheinlich liegen den Surfern die Frauen nur so zu Füßen, bekommen täglich Fanpost und Heiratsanträge. So Jungs, raus mit der Sprache:
Andrea lacht laut auf:
„Oh Gott nein. Natürlich ab und zu wenn man unterwegs ist, dann schauen Mädels zu dir hinüber. Aber Fanpost erhalte ich vorwiegend von Fans, die selber surfen und Fragen haben, sozusagen fachmännische Fragen von Windsurfern. Oder sie machen mir Komplimente, wenn ein Event gut lief. Heiratsanträge gab es noch nie.“
Ja, ja Mädels gucken ab und zu. Na ja, wer’s glaubt. 😉
Matteo was sagst du dazu?
„Hmm, nein eigentlich nicht. Eigentlich bekomme ich auch nur Fanpost von eingefleischten Windsurfern. Ein paar Briefe von Kids und von Vätern.“
Waaaaas? Mal ganz ehrlich Mädels, das glaube ich ja gar nicht. Ich weiß nicht, ob ihr diese Männer so richtig angesehen habt, aber das kann ich einfach nicht glauben. Was ist bloß los mit euch?
Caroline, wie ist das so in einer Männerdomäne zurecht zu kommen?
„Man muss sich definitiv durchsetzen. Es ist nicht so, als bekäme man eine Frauenbonus. Es gibt schon ein paar Machos, aber das sind wirklich sehr, sehr wenige. Im großen und ganzen kommen wir untereinander schon alle ganz gut klar. Windsurfen ist halt ein ganz spezieller Sport.“
Sarah-Quita (aus Aruba) wie ist das so mit festem Freund und so?
„Geht einfach nicht zurzeit. Ich bin gerade so happy, dass alles ganz gut läuft mit dem Windsurfen. Ich reise im Moment 11 Monate und einen Monat davon bin ich Zuhause bei meiner Familie. Das würde gar nicht laufen.“
Ich schätze mal, so sympathisch und hübsch wie sie aussieht, wird es ihr an Gelegenheiten bestimmt nicht fehlen.
Windsurfen ist ein großartiger Sport
War es schon immer und wird es auch immer sein. Leider bekommt er nicht die Anerkennung, die er verdient. Männer im Windsurfen haben es schon nicht leicht und die Wenigsten können davon leben. Als Frau ist es weitaus schwieriger. Es gibt kaum Sponsoren, die bereit sind zu investieren.
Für uns klingt es toll. Windsurfer leben am Strand, können den ganzen Tag das machen was sie wollen bei traumhaften Wetter. Fahren ein paar Events mit. Reisen um die ganze Welt zu den schönsten Hotspots. Immer strahlender Sonnenschein. In der Realität sieht es jedoch anders aus. Viele Windsurfer haben noch andere Jobs oder müssen mit dem wenigen Geld auskommen was sie bekommen. Da geht es nicht um Statussymbole.
Die Leute, die ich kennengelernt habe – alle miteinander. Das waren Windsurfer mit Herz und Leidenschaft.
Gerade wenn man in Deutschland lebt wie Caroline aus Hamburg, dann weiß man, dass hier nicht besonders oft die Sonne scheint. Sie geht auch im Winter an der Ostsee oder Nordsee surfen um sich zu trainieren.
Diese Windsurfer lieben das was sie tun, denn sonst könnten sie so nicht leben.
Das Traurige an der Geschichte ist, dass mittlerweile viele Sportarten immer weiter verdrängt werden und bald nur noch Fussball zu sehen sein wird. Die Millionen fließen fast ausschließlich dorthin. Dabei gibt es so tolle, interessante Sportarten. Nur wo von sollen die Sportler in Zukunft leben, wenn ihnen die Sponsoren weglaufen, weil die lieber in Fussball investieren.
In den 90ern war Windsurfen noch wesentlich bekannter. Wer erinnert sich nicht an den Nutella Werbespot mit Björn Dunkerbeck. Hm, seitdem kann ich mich nicht so richtig an einen weiteren Spot mit Windsurfern erinnern.
Hoffen wir mal, dass dieses grauenhafte Szenario nicht eintritt und die Menschen alles tun um andere Sportarten am Leben zu erhalten.
Auf jeden Fall freue ich mich auf Sylt. Der Windsurfworldcup wird wieder ein Highlight was ich auf keinen Fall verpassen werde. Ich sage nur „stay tuned“. 😉
1 Comment
total interessant. Surfen sieht echt cool aus und dann der tolle Strand! Einmal möchte ich auch mal sowas miterleben, ist bestimmt ein echtes Highlight und wenn dann noch das Wetter mitspielt 🙂