Donnerstag, 21 November, 2024

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Was würde man alles für einen perfekten Haarschnitt ausgeben? Da ich oft Probleme habe, den richtigen Friseur zu finden, reiste ich nach Mailand (Italien) für meinen perfekten Haarschnitt.

Für den Haarschnitt nach Mailand

Wahrscheinlich kommt es dem einen oder anderen merkwürdig vor, warum man für einen Haarschnitt nach Italien fliegen muss. Wenn man lange Haare hat und man einfach nicht den richtigen Friseur gefunden hat, dann versteht man das. Vor allem, wenn man mal etwas anderes möchte.

Italienische Friseure sind Number 1

Ich glaube, darüber lässt sich einfach nicht streiten. Italiener sind Lebenskünstler und was Design angeht, sind sie Marktführer. Friseure in Italien sind kreativer und sind leidenschaftlich (mit Herz und Seele) Friseure. Vielleicht kann man das nicht von allen behaupten, aber von der Mehrzahl. Für sie ist es nicht einfach ein Beruf, es ist eine Berufung. Mindestens 1x im Monat gehen sie zu Schulungen. Auch alte Hasen machen noch immer Schulungen mit. Warum? Weil die Trends sich ständig ändern und Italiener immer an erster Stelle sind, was Trends anbelangt.

Von Hamburg nach Mailand

Hamburg – Mailand ist ein Klacks. Verschiedene Airlines fliegen für wenig Geld nach Mailand. Ich habe für meinen Flug hin- und zurück 80€ bezahlt. Hätte ich eine Woche früher gebucht, hätte ich nur 40€ bezahlt. Also Flug ist schon mal kein Thema. Wer möchte, kann morgens ganz früh hinfliegen und am Abend wieder zurück. Somit spart man sich das Hotel.

Ich habe allerdings einen Abendflug genommen und meine Nacht im Sheraton Malpensa sehr genossen.

Hotel im Flughafen – Sheraton Milano Malpensa

Was erwartet man von Hotels in Flughäfen. Wahrscheinlich hat sich das über die Jahre geändert, aber ich dachte – nicht viel. Ich habe mich jedoch getäuscht. Das Sheraton Milano Malpensa liegt direkt im Flughafen Terminal 1 in Malpensa. Es ist einfach unglaublich. Wer abends anreist und keine Lust hat in die Stadt zu fahren, ist hier perfekt aufgehoben. Auch so bietet dieses Hotel unglaublich viel Luxus. Eine Kaffeemaschine steht 24 Stunden bereit. Der SPA Bereich des Hotels wurde erst vor kurzem resdesigned.

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Zimmer

Die Zimmer vom Sheraton Malpensa sind groß und durch die großen, bodentiefen Fenster lichtdurchflutet. Ein riesiges Bett, Tee und Kaffeezubereiter und kostenloses Wasser. Ich liebe es, wenn Hotels diese Art des Services verstehen. Es geht einfach nichts über einen frisch gekochten Kaffee am Morgen. Ich verstehe es einfach nicht, dass es noch immer Hotels gibt, die das nicht verstehen und anbieten…

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Im Schrank befindet sich auch ein Bademantel und weitere Kissen. Ich schätze der Bademantel dient dafür den Spa Bereich zu genießen. Ich hatte leider keine Zeit überhaupt den SPA Bereich zu sehen. Was ich sehr schade fand.

An der Wand hängt ein großer Flachbildschirm.

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Die Zimmer sind unglaublich ruhig. Und das, obwohl man ja direkt im Flughafen wohnt. Es war nichts zu hören. Weder Autos, noch Flugzeuge.

Die Fenster lassen sich öffnen. Was ich besonders wichtig finde. Ich brauche einfach zwischendurch frische, echte Luft.

Wie immer, wenn ich auf Reisen gehe, vergesse ich irgendwas. In diesem Fall war es meine Zahnpasta. Was für ein Alptraum. In dem Hotel aber kein Problem. Ich rief unten bei der Rezeption an (23.40) und im Nu bekam ich vom Housekeeping Zahnbürste und Zahnpasta. Wie schön!!

Sheraton Milano Malpensa

Frühstück

Das Frühstück kann man in zwei verschiedenen Etagen 1. und 3. einnehmen. Ich blieb in meiner Etage (3.). Wer in Italien schon mal gefrühstückt hat, weiß was ich meine, wenn ich sage – nicht typisch italienisch. Denn typisch italienisch ist in der Regel nicht viel. Denn Italiener frühstücken nicht besonders üppig. Das Frühstück im Sheraton ist dem internationalen Gaumen angepasst. Frischer, italienischer Aufschnitt – von Parmaschinken, Mortadella, Pute, Salami, gekochter Schinken über verschiedene Arten von Käse. Frischer Obstsalat (alles frisch und keine Dosenfrüchte), frisches Obst, verschiedene Säfte, Kuchen, Croissants, Ei, Marmeladen. Wirklich so ziemlich alles, was man morgens essen möchte. Es steht eine Kaffeemaschine bereit um sich seinen Cappuccino, latte macchiato, espresso oder amerikanischen Kaffee zuzubereiten.
Auch hier wieder lichtdurchflutet mit Blick auf den Flughafen.

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Lage

Wie bereits zuvor erwähnt. Die Lage ist unschlagbar. Direkt wenn man aus dem Hotel raus geht, kann man entweder in den Terminal gehen (links herum) oder aber geradeaus zu den Zügen, die nach Mailand fahren. Es gibt verschiedene Züge, die in die Mailänder Innenstadt fahren und sogar einen Bus. Ich hatte den Expresszug genommen für 12€ die Fahrt und war in 45 Minuten in der Stazione Cadorna. Von dort musste ich nur zwei Stationen mit der Metro fahren und war beim Friseur.

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Aus dem Hotel raus – direkt auf dem Bahnhof zu den Zügen nach Mailand

Gepäck

Aufgrund der Anschläge in Belgien darf das Gepäck nicht mehr im Hotel gelagert werden. Was aber kein Problem ist. Wenn man aus dem Hotel raus geht, gleich links, Treppe hoch, befindet man sich bei der Gepäckaufbewahrung des Flughafens. Einen Tag sein Gepäck abzustellen kostet 5 €.

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Reception Sheraton Milan Malpensa

Friseur – Cut Milano

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Kommen wir zum eigentlichen Grund meines Fluges nach Mailand. Cut Milano ist ein kleiner Friseursalon in der Via Garibaldi. Via Garibaldi ist eine süße Straße mit kleinen Geschäften. Die Atmosphäre in dem Friseursalon ist sehr familiär. Ich hatte das Gefühl, sogar die Kunden waren ein Teil der Familie. Natürlich hatte ich einen Termin und war pünktlich um 12.00 Uhr da (deutsche Pünktlichkeit eben). Francesco der Besitzer empfing mich. Aber keine Sorge, er empfängt irgendwie alle Gäste. Also ich hatte jetzt keinen VIP Status. Wir besprachen was man mit meinen Haaren machen könnte. Da ich Naturlocken habe, die allerdings weniger Locken, dafür mehr Frizz sind, entschieden wir uns für Keratin. Und NEIN, kein Formaldehyd in der Keratin. Das ist ja immer ein großes Thema. Italien hat sogar noch härtere Bestimmungen als Deutschland was die Gesundheit angeht. Somit ist es verboten Formaldehyd in dem Keratinpräparat zu benutzen.

Was ist Keratin?

Keratin ist ein Protein im eigenen Haar. Bei dieser Behandlung wird flüssiges Keratin auf die Haare aufgetragen. Durch die Hitze des Glätteeisens verschließt sich das flüssige Keratin mit dem eigenen Haar und baut es somit wieder auf. Wie ein Puzzle. Der “Nebeneffekt” bei dieser Behandlung sind die glatten Haare. Doch eigentlich ist diese Prozedur entstanden um kaputten oder brüchigen Haaren die nötige Aufbaukur zu geben, die sie brauchen.

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Der einzige Nachteil bei der Keratinbehandlung, die Haare werden heller.

Also dauert so eine Prozedur mehrere Stunden. Erst werden die Haare gewaschen, dann trocken geföhnt. Dann werden die Haare mit Keratin eingepinselt, dann trocken geföhnt. Dann mit dem Glättweeisen glatt gezogen, dann ausgewaschen. Dann gefärbt. Sumssumarum: 1,5 Stunden für Keratin und noch mal eine halbe Stunde für das Färben.

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Schnitt:

Francesco hat sich meine Haare angesehen und gemeinsam haben wir entschieden, wie viel geschnitten werden soll und wie die Frisur auszusehen hat. Schnipp schnapp Haare ab. Aber nicht viel. Ein bisschen mehr Schwung.

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Föhnen

Durch die Keratinbehandlung geht das Föhnen sehr schnell. Aber italienische Friseure haben ja eh eine Hand für Föhnen. Sie können die Haare in Form bringen ohne irgendwelche Hilfsmittel wie Glätteeisen oder Lockenstäbe. Alles mit der Kraft der Bürsten. Wirklich sehr cool.

Ergebnis

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Nach gut drei Stunden war meine Frisur fertig. Man sieht es den Haaren nicht an, aber jetzt sind sie für die kommenden 5 Monate gut gewappnet. Sie haben einen Schnitt, der einfach zu handhaben ist. Sie sind gepflegt durch das Keratin und ich bin glücklich.

Was will man mehr.

Kosten:

Haare waschen, schneiden, föhnen

€ 75,-

Färben: € 45,-

Keratin wird pro Gramm gerechnet und ist abhängig von der Haarlänge. Ca. € 6,- /Gr.

 

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Francesco owner of Cut Milano

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Marzia hat bei mir Keratin und Farbe gemacht und anschließend geföhnt.

Fazit:

Hat sich der Besuch gelohnt? Lohnt es sich extra dafür nach Italien zu fliegen? Ich kann nur sagen: JA, aber total. Es hat verschiedene Faktoren warum sich dieser Trip gelohnt hat.

Ich gehe vielleicht 3x im Jahr zum Friseur. Wenn ich in Deutschland zum Friseur gehe, gebe ich ca. €150,- aus. Ohne Keratin oder Olaplex. Nur Haare waschen, schneiden, föhnen. Wenn ich meine Haare färben lasse, dann zahle ich auch mehr. Kommen noch weitere Pflegeprodukte usw. hinzu. Tja, wird teuer.

Als ich in Mailand war, lachte mein Herz. Das Wetter war unglaublich schön und ich saß nach dem Friseur noch in einem Straßenkaffee draußen. Die Sonne schien. Ich aß einen leckeren italienischen Salat und ein Musiker spielte. Die Barbesitzer waren so nett. Ich wollte eigentlich Kaffee im Supermarkt kaufen, hatte jedoch keine Zeit. Die Barbesitzter boten mir doch tatsächlich an, eines ihrer Kaffee Pakete (1kg)  zum EK zu kaufen. Wie nett ist das bitte?

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Der Friseurbesuch war ein Erlebnis. Man schnackt mit anderen Kunden, mit den Friseuren, man lacht und lässt sich verwöhnen.

Die Frage ist, kann man das nicht alles auch in Deutschland bekommen? Abgesehen von der Atmosphäre die in Italien einfach eine komplett andere ist, spielt das Handwerk eine große Rolle. Ich bin nunmal ein großer Fan der italienischen Friseurkultur. Ich war es schon immer und werde es wohl immer sein. Ich liebe es, dass sie mein Haar in die Hand nehmen und verstehen, wie sie damit umgehen müssen. Ich liebe es, dass ich eigentlich gar nicht viel sagen muss, denn sie sehen mich an und sagen mir was mir steht.

Ich persönlich kann nur jedem diesen Trip empfehlen. Denn es lohnt sich. Und wenn man ein bisschen mehr Zeit hat – vielleicht ein ganzes Wochenende – dann kann man die Stadt noch ein wenig mehr genießen.

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7 Comments

Meli Mai 3, 2016 at 7:29 am

Tolle Idee, wenn auch etwas extravagant 😉 aber hui, che bellezza!

    nonsoloamore Mai 3, 2016 at 7:34 am

    Extravaganza ist mein zweiter Name 😉 Vielen Dank für das Kompliment

Anja S. Mai 4, 2016 at 7:42 pm

Manchmal muss man sich eben ein bisschen Luxus gönnen.

Michael Mai 6, 2016 at 1:18 pm

Schaut fast nach einem heterosexuellen Frisör aus 😉 Sorry, konnte ich mir aber nicht verkneifen…

Andrea Tapper Mai 27, 2016 at 2:33 pm

Super, Claudia, Du sprichst mir ja SO aus der Seele. Dir werde ich mein nächstes Buch widmen, Arbeitstitel: “Je ärmer das Land, desto besser der Friseur”- da will ich all meine Friseurbesuche in ganz Afrika und Asien beschreiben. In der Türkei jetzt gerade war ich natürlich auch beim TUIBlue-Friseur, 12 Euro Waschen UND Föhnen – so muss es sein!

    nonsoloamore Mai 30, 2016 at 7:43 am

    Ich bin schon ganz gespannt auf dein Buch und freue mich schon drauf.

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